BIBIS – STORIES
BIBIS – 
STORIES
Das ist das Cover von Bibi

Leseprobe

Bibi

„Passt schon Bibi, komm“, meinst du und stehst auf.
Tief durchatmend hopse ich vom Hochstuhl runter und schlüpfe in meine Jacke, während ich dir genervt dabei zusehe, wie du deinen Rucksack schulterst und vorausgehst. Der Abend war viel zu kurz. Es kann doch noch überhaupt nicht so spät sein! Draußen auf der Straße bleibst du erneut stehen, greifst nach ­meinem Kinn und drückst es etwas hoch.
„Verrätst du mir, was du da suchst? Intelligentes Leben?“, meine ich leicht hin und freue mich, dass ich dir ein ­Lächeln entlockt habe.
„Schaue nur, ob du betrunken bist“, antwortest du und gehst los.
Ob wir noch in ein anderes Lokal gehen? Die kühle Nachtluft tut gut, in dem Lokal war es doch etwas stickig.
„Ich will noch nicht heim“, murmle ich vor mich hin und versuche Schritt zu ­halten.
Du schenkst mir ein breites Lächeln und schubst mich. Gerade, als ich mich versuche mit dem Gedanken anzufreunden, dass ich heute viel zu früh heim fahre, bugsierst du mich zu einem Hoteleingang und wirfst mir einen fragenden Blick zu. Augenblicklich überschlagen sich innere Stimmen in mir.
- Der meint es ernst... - Kommt gar nicht in Frage!! - Fuck! - Sag entschieden Nein! - Nick will dich nur aufziehen. - Warum nicht? ­Darüber nachgedacht hast du doch schon. -
Du wechselst das Programm von meinem Ei und ich gehe wortlos mit einem kleinen Lächeln mit. Ich bin angespannt. Du musst nicht erst ein Zimmer nehmen ... demnach hattest du das den ganzen Abend vor? Wahnsinn!
- Sei nicht dumm! - Sei still!! - Was soll das werden? Was erhoffst du dir davon?! - Spaß. - Und was dann?! - Nichts ... er erwartet auch nicht mehr. -
Ich versuche zu lächeln, mir meine Nervosität nicht anmerken zu lassen, aber um ehrlich zu sein, fällt es mir schwer zu atmen und meine Füße fühlen sich ganz weich an. ... Es hilft auch nicht viel, dass das Ei nur leichte Stöße von sich gibt ... oder ist es gerade aus? Sind das erneut nur leise Echos von den vorhergehenden Vibrationen? Als ob du meine Gedanken lesen könntest, greifst du in deine ­Hosentasche und ich werde mir bewusst, dass es tatsächlich aus war. ... Nach der kurzen Pause ist es viel intensiver und ich werde gribbelig. Ich verfluche das andere Pärchen im Aufzug. Es fällt mir schwer ruhig zu bleiben und ich steige von ­einem Bein auf das andere. Jedes Gefühl, das mich von den ­Vibrationen ablenkt, ist im Moment mehr als willkommen. ... Ein kurzer Blick zu dir. Wie schaffst du es nur, so ruhig zu bleiben?! Du scheinst gar nicht nervös, dir völlig sicher zu sein, dass ich keinen Rückzieher mache.
Nun denn, dann werde ich auch selbstbewusster sein.
Mit dem Vorsatz folge ich dir bis zu einem Zimmer und nachdem du es entsperrt hast und mir die Tür aufhaltest, gehe ich ohne zu zögern hinein. Ich lasse die Handtasche achtlos zu Boden fallen und ­während ich mir das Zimmer ansehe, ziehe ich mir die schwarze Lederjacke aus ... die landet ebenfalls einfach am Boden. Eine Uhr an der Wand verrät, dass es noch nicht einmal Mitternacht ist. Hat mich mein Zeitgefühl also doch nicht getäuscht. Die Zeit mit dir vergeht immer viel zu schnell, es hätte mich nicht gewundert, wenn es tatsächlich bereits 4 Uhr Morgens gewesen wäre.
Ich sehe dich bewusst nicht an. Bestimmt kannst du in meinem Blick erkennen, wie nervös ich bin. Die Tür fällt ins Schloss. Das Geräusch ist endgültig. Ich kann nicht anders als zu lächeln. Ich freue mich über ein paar Stunden in denen ich keine Verantwortung tragen muss, in denen ich einfach nach­geben darf.
Geduld ist wohl wirklich nicht deins. Zwei schnelle Schritte bringen dich zu mir. Dein Griff um meine schmalen Schultern ist bestimmend. Du schiebst mich zu dem ­großen Fenster, drückst dich von hinten an mich und deine Hand rutscht über mein nacktes Bein ohne zu zögern hoch, unter den Faltenrock und von vorne ­zwischen meine Beine. Mir bleibt die Luft weg ... So lange habe ich auf derartige Berührungen gewartet ... Jetzt überforderst du mich beinahe mit deiner Direktheit. Für gewöhnlich tasten sich meine Bekanntschaften zögerlich heran ... Für gewöhnlich langweilen mich meine Bekanntschaften. Bereitwillig spreize ich meine Beine etwas und lehne mich vor. Deine Finger fahren unter mein völlig durchnässtes Höschen und drücken das Ei noch weiter hoch. Verzweifelt gehe ich auf die ­Zehenspitzen, das ist zu viel!
„Kein Wort“, flüsterst du viel zu nahe an meinem Ohr und eine Gänsehaut läuft mir über den Rücken.
Verzweifelt schlucke ich jeden Kommentar hinunter und versuche still zu halten, während deine Finger weiter hochdrücken. Deine andere Hand wandert zu meinem Busen ... ich will nicht still halten.
- Er hat nicht gesagt, dass du still halten musst. -
Ich richte mich etwas auf, fasse nach hinten in deinen Schritt.
„Finger weg“, sagst du sofort streng, aber ich will nicht.
Du schnappst nach meiner Hand und drückst sie entschieden gegen die Glasscheibe. Deine andere Hand beginnt mich fest zwischen den Beinen zu reiben und ich stöhne verzweifelt auf. Jeder Muskel in meinem Körper spannt sich an ... aber du hörst zu früh auf.
„Nur, dass wir uns richtig verstehen. Du tust genau das, was ich sage. ... Zieh dich aus ... der Rock bleibt an“, erklärst du leise und lässt mich wieder los.
Tief durchatmend starre ich dich über die Schulter hinweg an. Nur ein kleines bisschen länger!!
„Ich warte“, brummst du beinahe überrascht, dass ich noch nicht angefangen habe mich auszuziehen.
Deine fordernde Art kommt nicht überraschend ... nicht wirklich. Du hast mir schon vor langer Zeit gesagt, worauf du stehst und wie es bei dir abläuft. Ich habe bewusst eingewilligt ... jetzt werden wir sehen, ob es mir tatsächlich gefällt. Ich bin neugierig.
Ich drücke mich vom Fenster weg, greife mir unter den Rock und ziehe das ohne hin völlig überflüssige Höschen langsam meine Beine entlang nach unten. Ich greife nach meinem knappen Oberteil und ziehe es mir über den Kopf. Als ich nach dem Verschluss von meinem BH taste ... schlägt mir das Herz bis zum Hals. Warum ist dein ­Gesicht nur so verdammt ausdruckslos?! Dieses kleine Lächeln ... ist es echt? Du verunsicherst mich. Meine Finger sind fast taub, als ich den schwarzen BH abstreife und zu Boden fallen lasse. ... Zumindest hast du mir den Rock gelassen. So kurz er auch ist, im Moment bin ich mehr als froh über jeden Zentimeter Stoff. Du musterst mich eingehend von Kopf bis Fuß ... ich kann kaum atmen.
„Umdrehen“, meinst du schließlich und bückst dich zu deinem ­Rucksack.
Zu gerne hätte ich gesehen, was du da jetzt machst, aber natürlich ­gehorche ich und drehe dir den Rücken zu.
- Er hat nicht gesagt, dass du nicht kucken darfst - Nein, riskier nichts. -
Tief durchatmend starre ich also beim Fenster hinaus, zu den zum Teil hell ­erleuchteten Fenstern des gegenüberstehenden Gebäudes auf der ­anderen Straßenseite. Ob das Gebäude weit genug weg ist, dass auch gewiss niemand etwas sieht??
Ich zucke zusammen, als deine Hände sich um meinen Hals ­schließen. Irgendetwas Weiches legt sich eng um meine Kehle.
„Damit du deinen Platz kennst“, flüsterst du mir ins Ohr und als du deine Hände von meinem Hals weg nimmst, sie über meine Brüste streichen lässt ... bleibt das enge Gefühl um meine Kehle zurück. Vorsichtig taste ich darüber. Es fühlt sich weich an ... ich laufe rot an. Ein Halsband?